ZUM INHALT
Müller Michels Tochter Agnes ist sein ganzer stolz: hübsch ist sie und so klug, wenn es notwendig wäre, dann wüsste sie wahrscheinlich sogar einen Weg, Stroh zu Gold zu spinnen, erzählt er jedem, der es hören mag. Das bekommt der König zu Ohren, der gerade in einer Finanzblase steckt. Er verspricht dem Müller, wenn ihm die Tochter helfen könne, aus seinem ganzen Stroh Gold zu spinnen, so würde er sie vom Fleck weg heiraten und sie zur Königin machen. Diese Aussicht gefällt dem Müller und zusammen hecken sie einen Plan aus, um Agnes von der Dringlichkeit des königlichen Anliegens zu überzeugen. Sie gaukeln ihr vor, der König würde den Müller aus steuerlichen Gründen im tiefsten Kerker gefangen halten, wenn sie Stroh zu Gold spönne. Also lässt sich Agnes mit einem Spinnrad und einem Haufen Stroh in einer Kammer des königlichen Schlosses einsperren. Da ihr nicht einfällt, wie sie die Aufgabe bewältigen könnte, fängt sie bitterlich zu weinen an. Da erscheint ihr plötzlich ein Männlein aus dem Nichts und bietet ihr seine Hilfe an, wenn sie ihm Ringlein gibt.
Nachdem Agnes in den Tausch eingewilligt hat, verrichtet das Männlein die erwünschte Arbeit und verschwindet wieder. Am nächsten Morgen ist der König sehr entzückt, als er das Gold sieht und möchte noch mehr. Er lässt alles Stroh in die Kammer bringen und sperrt Agnes erneut ein. Wie in der Nacht zuvor erscheint auf das Weinen des Mädchens das Männlein und bietet seine Dienste an. Doch ganz so billig ist es nicht mehr, es verlangt dafür, in einem Jahr wiederkommen zu dürfen und das Liebste mitzunehmen, was Agnes dann besäße. In ihrer Verzweiflung sagt diese zu und das Männlein verarbeitet abermals das ganze Stroh und verschwindet in der Früh wieder. Der beglückte König klärt Agnes über die Abmachung mit ihrem Vater auf und bittet sie, seine Frau zu werden.
Ein Jahr später hat Agnes mittlerweile eine kleine Prinzessin auf die Welt gebracht und beinahe auf den Lohn des Männleins vergessen. Doch pünktlich in der Nacht erscheint es und fordert von Agnes, ihm das Liebste auszuhändigen, nämlich ihr Kind. Entsetzt bittet Agnes das Männlein um einen Ausweg. Es willigt ein und erklärt, es käme in drei Tagen wieder und wolle wissen, ob die Königin bis dahin seinen Namen herausgefunden habe und verschwindet wieder. Die Königin und der König senden alle Dienerschaft aus, um herauszufinden, ob es jemanden gäbe, der von dem Männlein wisse und seinen Namen preisgeben könnte.
Michel macht sich ebenfalls auf die Suche nach dem Männchen und findet es in einem nahegelegenen Wald, wo es um ein Feuer hüpfend singt: Ach, wie gut, das niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß. Sogleich berichtet er Agnes davon. Diese kann überglücklich beim neuerlichen Erscheinen des Männleins seinen Namen nennen, worauf dieses mit den Worten: "Das hat dir der Teufel erzählt" verschwindet ohne dass das Kind Schaden nimmt.